"fifa-wm 2006 ins abseits stellen" ist eine eigenwillige Form diesen Protestes!
fifa-wm 2006 ins abseits stellen_basics
kick it!
32 Nationalmannschaften streiten bei 64 Fußballspielen bundesweit in zwölf Stadien um den Weltmeistertitel. Allerdings bringt dieses Großereignis nicht nur Spannung, Spaß und gute Laune mit sich. Vielmehr hat die WM, das heißt vor allem ihre Inszenierung, auch eine Reihe Nebenwirkungen. Zur Weltmeisterschaft gehören leider auch Maßnahmen und Erscheinungen, die den Spaß am Fußball erheblich trüben.
Dazu gehören:
Massive Angriffe auf Grund- und Bürgerrechte im Zuge rigider Sicherheitsmaßnahmen, wie zum Beispiel:
durch polizeiliche sowie geheimdienstliche "Zuverlässigkeitsüberprüfungen" für alle WM-Beschäftigten und die erwarteten 3,2 Millionen Stadienbesucher
durch weit reichende Aufenthaltsverbote, Meldeauflagen und die konsequente Anwendung des Unterbindungsgewahrsams für alle "potentiell Gewaltbereiten"
durch die Einrichtung von Sicherheitszonen rund um die Stadien und im Innenstadtbereich der WM-Städte
durch den massiven Einsatz von Kameras im öffentlichen Raum
durch die mehrmonatige Einschränkung der Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit
Geheimdienste und Polizei werden mit weit reichenden Befugnissen ausgestattet und breite Teile der Bevölkerung werden zu Opfern staatlicher Überwachung und Ausgrenzung.
Weitere Vorstöße des Neoliberalismus, wie etwa die Verpflichtung von 1-Euro-Jobbern als Billigstarbeitskräfte und die Selbstinszenierung der Hauptsponsoren als Freunde des Fußballs und der Völkerverständigung. Gleichzeitig machen sich diese international agierenden Hauptsponsoren, wie z.B. "Coca Cola", abseits der WM vor allem durch den systematischen Abbau von Arbeitnehmer- und Menschenrechten einen Namen.
Die Kommerzialisierung weiter Bereiche des Lebens, bei der die Selbstbestimmung dem Konsum untergeordnet wird. So werden Gelder aus alternativen und kulturellen Projekten abgezogen und stattdessen in umsatzfördernde Maßnahmen während der Spiele investiert.
Nationalismus, Rassismus und Gewalt. Während "die Welt zu Gast bei Freunden" ist, andächtig der Nationalhymne gelauscht wird und sich afrikanische WM-Teilnehmer mit dem "Exoten-Bonus" wohlwollendes Interesse sichern können, werden weiterhin täglich Menschen abgeschoben oder sehen sich aufgrund ihrer Hautfarbe Diskriminierungen und rechten Übergriffen ausgesetzt.
Die Überhöhung von Männlichkeit. Sexismus und Homophobie von Teilen des Fanpublikums sowie zudem eine Ausweitung der Zwangsprostitution, bei der Tausende Frauen in Erwartung eines lukrativen Geschäfts zur Sexarbeit gezwungen werden, begleiten die Weltmeisterschaft.
Wir, ein Zusammenschluss von Menschen aus unterschiedlichen linken Zusammenhängen, werden es nicht unkommentiert hinnehmen, wenn elementare Rechte einem kommerziellen Sport-Spektakel geopfert werden. Unter dem Motto "kick it" werden wir die Weltmeisterschaft mit unserer Kritik konfrontieren und mit verschiedenen Aktionen begleiten. In diesem Sinne:
Kick control – gegen Sicherheitswahn und Überwachungsterror!
Kick capitalism – gegen Neoliberalismus und Sozialabbau!
Kick commerce – gegen Kommerzialisierung und Stadtumstrukturierung!
Kick racism – gegen Nationalismus und Rassismus!
Kick sexism – gegen Sexismus, Männlichkeitswahn und Homophobie!
Hier geht es drunter und drüber (Arbeitstitel)
Offener Brief an den Kreisverband Magdeburg-Börde,
hiermit möchte ich schriftlich meinen Unmut über die Arbeit
des geschäftsführenden Kreisvorstandes der WASG-
Magdeburg zum Ausdruck bringen.
Seit Monaten werde ich nicht satzungsgemäß zu Kreismitgliederversammlungen eingeladen, in der Regel sogar gar nicht. Begründet wird dies damit, dass ich keinen E-mail-Anschluss besitze. Dies ist jedoch laut Kreissatzung kein Grund, ein Mitglied nicht über anstehende Versammlungen und Aktionen des Kreisverbandes zu informieren. Trotzdem hatte ich dem Kreisvorstand vor geraumer Zeit als Zeichen des guten Willens zwei Briefmarken zur Verfügung gestellt, um die Portokosten zu decken, die durch schriftliche Mitteilungen an mich anstehen könnten. Bis zum heutigen Tage habe ich lediglich einen einzigen Brief erhalten, diesen zumal viel zu spät: 3 Tage vor der nächsten Kreismitgliederversammlung bekam ich die Einladung zur selbigen, obgleich laut Satzung eine Ladungsfrist von 14 Tagen einzuhalten ist. Da ich kurzfristig ein einwöchiges Praktikum im Ausland aufgenommen hatte, erreichte mich dieser Brief erst mehrere Tage nach der Kreismitgliederversammlung. Auf telefonischem Wege teilte ich dem amtierenden Kreisvorsitzenden mit, dass ich eine Kopie des Protokoll dieser Kreismitgliederversammlung haben wollte. Mir wurde die Versendung zugesichert, doch bis zum heutigen Tage liegt mir eine Kopie des Protokolls nicht vor. Auch weiß ich nicht, wann, wie und wo wieder Sitzungen stattfinden, da ich feststellen musste, dass auch telefonische Auskünfte des Kreisvorstandes bisweilen nicht stimmen. Das ist empörend, da all dies zu vermeiden gewesen wäre, wenn man den von mir im April vorgeschlagenen Kalender-Rhythmus akzeptiert hätte, bei dem feste Termine bis Ende 2006 für Kreismitgliederversammlungen vorgesehen waren. Hinzu kommt, dass ich kommissarischer Protokollant des Kreisverbandes bin und meine regelmäßige Anwesenheit eigentlich im Interesse des Kreisvorstandes hätte liegen müssen.
Ich verlange vom geschäftsführenden Kreisvorstand der WASG-Magdeburg eine lückenlose Sammlung der Protokolle der letzten Kreismitgliederversammlungen, damit ich bei der Fortführung des Landesparteitages über die Geschehnisse in meinem Kreisverband umfassend informiert bin. Des weiteren verlange ich, in Zukunft satzungsgemäß zu den nächsten Kreismitgliederversammlungen eingeladen zu werden.
Außerdem möchte ich den Kreisverband darüber in Kenntnis setzen, dass ich dem Landesparteitag am vergangenen Wochenende aus nachvollziehbaren Beweggründen und nicht auf Anraten irgendwelcher Parteifreunde ferngeblieben bin.
Erstens ließ es mein gesundheitlicher Zustand nicht zu, mehrere Stunden einem Landesparteitag beizuwohnen.
Zweitens hätte ich auch bei körperlichem Wohlbefinden eine Teilnahme abgelehnt, da trotz Antrages des Kreisverbandes Magdeburg-Börde der Parteitag vom ehemals abgewählten Landesvorstand abermals auf die letzte Kalenderwoche gelegt worden war, wohlwissend, dass HartzIV- Empfänger dadurch benachteiligt werden, da ihnen am Monatsende oft das Geld für eine Zugfahrkarte fehlt. Auch ich musste den Weg in die Innenstadt zu Fuß antreten und habe mir auf dem Rückweg blutige Blasen gelaufen. Dies wäre am Monatsanfang nicht passiert, da ich dann Geld für einen Fahrschein gehabt hätte. (Ich war kurz auf dem Landesparteitag erschienen, weil ich mein Versprechen einhalten wollte, Jutta Fiedler endlich ein Dossier zur Schulsozialarbeit zu überbringen.)
Der amtierende Landesvorstand hat die Abwesenheit von über 100 Mitgliedern selbst zu verantworten. BASG, BULSA und andere Absplitterungen, u.a. gegründet aus Protest gegen Dolores Rente, haben zum Ausbluten der Parteibasis und somit zum Platzen des Parteitages beigetragen, nicht irgendwelche angeblichen Boykottaufrufe im Internet.
gez. Andrè Litzroth
(abschriftlich)